• Call : 06035 - 921392
07Feb
2017
1
Obst und Gemüse

Pausensnack und Brotbox – Essen, nicht einfach „nur so zwischendurch“

Hier ist die erste Blog-Serie für dieses Jahr – Teil 1

Ich möchte euch in dieser Rubrik mit Ideen und erprobten Snacks versorgen :) . Hier stelle ich euch Anregungen, Tipps und Inspirationen rund ums Thema Brotbox vor. Unterstützt werde ich hier, bei Fragen und Problemen, von der Diplom-Oecotrophologin Tanja Kröher. (Vielleicht erinnern sich einige von euch: gemeinsam mit ihr haben wir im letzten Jahr bereits einen Ernährungsworkshop veranstaltet.)
Manchmal fehlen nur die Ideen oder der Anstoß mal was Neues auszuprobieren. Hand aufs Herz… wie oft packt man immer das Selbe in die Brotbox?? Weil es schnell geht, man weiß: das isst das Kind auf jeden Fall oder noch einfacher ist der Besuch beim Bäcker am Morgen.
Eigentlich wollen wir nicht, dass die Brotbox wieder genau so nach Hause kommt, wie sie am Morgen das Haus verlassen hat, dass die Schnitten in der Schule getauscht werden oder im schlimmsten Fall im Abfall landen – Abwechslung ist hier das Zauberwort.

Ich habe nicht den Anspruch, dass meine Vorschläge und Tipps nur 100% Bio, gesund oder geschmacksneutral sind. Es werden auch immer mal Ideen enthalten sein, die einfach nur schmecken und nicht den Ernährungs-Gesundheits-Standards entsprechen. Aber das kann ja jeder für sich selbst nach Geschmack, Einstellung und Vorlieben entscheiden

Wir alle wissen mittlerweile, welche große Rolle ein gesundes Frühstück für das Wohlbefinden und die Konzentration der Kinder spielt. Studien weisen nach, dass ein Frühstück aber nicht bis zum Mittagsessen reicht um fit zu bleiben.

Um konzentriert in der Schule mitarbeiten zu können, ist es wichtig, dass das Gehirn mit Nährstoffen versorgt wird. Der Körper benötigt am Vormittag Energielieferanten, die uns helfen aktiv zu bleiben. Vitamine, Eiweiß und Calcium unterstützen die Denkfähigkeit.

Im Idealfall besteht ein Pausensnack aus einem belegtem Vollkornbrot, einem Milchprodukt, frischem Gemüse oder Obst und einem zuckerfreien Getränk. Es soll satt machen und neue Energie liefern. Toll wäre es, wenn es dann auch noch schmeckt :) .

Bevor ich mich in das Thema Pausensnacks aber so richtig hineinarbeite, wollte ich zuerst ein paar Vorab-Informationen von Tanja Kröher ( Diplom-Ökotrophologin) einholen. Hier berichte ich euch nun von unserem Gespräch:

Andrea Nikolajew und Tanja Kröher
Tanja Kröher und Andrea Nikolajew

Andrea: Liebe Tanja, wie ist die Ernährung der Kinder heute einzuschätzen? Gibt es eine Tendenz hin zur gesünderen Ernährung?
T. Kröher: Das Bewusstsein für gesunde Ernährung steigt im Allgemeinen, aber durch immer neue Lebensmittel wird die Ernährung faktisch nicht besser. Das Wissen ist zum Teil bei den Eltern vorhanden, aber es hapert dann an der Umsetzung. Durch immer mehr Stress und Zeitknappheit, wird viel zu oft zu Fertigprodukten gegriffen. Es mangelt an der Vorausplanung, was morgen und übermorgen gekocht werden könnte und unter Zeitdruck wird dann einfach schnell, schnell auf ein Fertigprodukt zurückgegriffen.
Andrea: Wie wichtig ist das Frühstück vor dem Kindergarten oder der Schule?
T. Kröher: Es ist sehr wichtig! Auch hier sollte man darauf achten vorgefertigte Müslimischungen oder Frühstücksflocken weitgehend zu vermeiden. Nicht nur der Nährwert ist fraglich, auch die Schädigung der Zähne durch Honig und Zucker  ist zu bedenken. Wenn es doch mal ein gekauftes Müsli sein soll, kann man ja einen Löffel z.B. Früchtemüsli nehmen und drei Löffel Haferflocken dazumischen. Aber auch Kinder, die morgens gut zu Hause frühstücken, sollten immer einen Snack für den Vormittag dabei haben.
Andrea: Was mache ich, wenn mein Kind morgens noch keinen Appetit auf ein nahrhaftes Frühstück aufbringen kann (ich spreche da aus Erfahrung)?
T. Kröher: Hier muss man einfach nach anderen Möglichkeiten suchen, wie z.B. eine selbst gemachte Bananenmilch oder einen Quark mit frischen Beeren.
Andrea: Macht es wirklich einen so großen Unterschied, ob ich Vollkornbrot oder ein anderes Brot mitgebe? (Man kann ja nochmal fragen :) )
T. Kröher: Ja! Es macht wirklich einen großen Unterschied. Die Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien sind in Vollkornbrot erheblich höher. Was auch Einfluß auf den Blutzuckerspiegel hat.
Vollkornbrot ist das gesündeste Brot, aus vollem Korn ist es der beste Energielieferant. Leider ist es nicht bei allen Kindern die beliebteste Brotsorte. Optional kann man ein Sonnenblumenbrot testen, auch ein Mischbrot wäre eine Alternative. Ich habe manchmal zwei verschiedene Brotsorten für ein Sandwich benutzt. Es gibt aber mittlerweile bereits Vollkornbrote mit fein gemahlenen Körnern, für jene Kinder, die wegen der Konsistenz kein Vollkornbrot mögen.
Andrea: Was ist mit Toastbrot, ist es so ungesund wie sein Ruf?
T. Kröher: Man kann prinzipiell sagen, JA! Toast ist nicht sehr sättigend und auch kein besonders guter Energielieferant. Aber auch hier gilt: die Vollkornvariante ist wieder die bessere Wahl.
Andrea: Welche Getränke sollte ich meinem Kind mitgeben?
T. Kröher: Hier rate ich zu zuckerfreien Getränken. Wasser, Kräutertee oder  Saftschorlen mit hohem Wasseranteil.
Andrea: Auf meine nächste Frage kann ich mir deine Antwort bereits vorstellen, stelle sie aber trotzdem noch :) . Wie gesund sind fertige Pausensnacks, Riegel oder Schnitten?
T. Kröher: Natürlich sind diese Snacks bei den Kindern immer sehr beliebt. Enthalten aber viel zu viel Zucker und auch Fett. Nährstoffe muss man hier meist vergeblich suchen. Diese Produkte lassen den Blutzuckerspiegel nur kurz ansteigen und dann massiv wieder absinken. Ich würde sie eher zu den Süßigkeiten und nicht als Nahrungsmittel zählen.

Hier nun noch ein paar allgemeine Ratschläge für die Pausenbrotbox:

  • Am gesündesten ist Vollkornbrot. Eventuell mit anderen Brotarten kombinieren.
  • Frischkäse anstatt Butter benutzen. Er ist gleichzeitig auch super zum „befestigen“ von Salat oder Gemüsescheiben und ein guter Kalziumlieferant.
  • Fertigprodukte vermeiden, ebenfalls auf süßen Brotaufstrich. Sie lassen den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen und dann plötzlich massiv absinken. Das ist schlecht für die Konzentration und macht Kinder unruhig.
  • Abwechslung, ist das Zauberwort. Probieren sie immer wieder viele verschiedene Variationen aus. Schon bald werden sie die Favoriten ihrer Kinder finden.
  • Fügen sie Milchprodukte wie Joghurt, Quark oder Dips als Abwechslung hinzu.
  • Das Auge isst mit. Liebevoll angerichtete Brote, werden viel lieber verspeist.
  • Schöne Brotdosen in bunten Farben mit tollen Motiven machen Lust aufs Auspacken.
  • Achten sie auf eine ausreichende Menge zuckerfreier Getränke.

In meinem nächsten Beitrag zu diesem Thema stelle ich euch dann Ideen für den Inhalt eurer Lunchbox vor. Lecker!!!!!

 

Comment (1)

  • Ramiza

    Vollkornbrot, oder anderes dunkles Brot vom Bäcker, mit Kräuterfrischkäse, Tomatenscheiben, Salz und Pfeffer. Das beste, was man auf ein Brot legen kann!